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Elektromobilität Verkehrswende

Welche Rolle spielt die Elektromobilität in der Energie- und Mobilitätswende?

Und warum lohnt sich der Umstieg auf E-Mobilität für uns alle?

Theresa Lorsch
22. April 2024

„Nur mit der Verkehrswende ist die Vollendung der Energiewende möglich." – mit diesem Statement unterstreicht die Initiative Agora Verkehrswende sehr deutlich, welche Rolle der Verkehrssektor für das Erreichen der klimapolitischen Ziele in Deutschland spielt. Ein Blick auf offizielle Zahlen bestätigt dies: Laut Umweltbundesamt machte der Verkehrssektor im Jahr 2022 rund 19,8 % der Treibhausgas-emissionen in Deutschland aus. Dass der Verkehrssektor einen so großen Anteil an den Gesamtemissionen einnimmt, ist Herausforderung und Chance zugleich. Sinken Emissionen dort nicht, wird Deutschland weiterhin die im Bundes-Klimaschutzgesetz gesteckten Ziele überschreiten. Gelingt die Mobilitätswende hin zu einer klimafreundlichen Verkehrsinfrastruktur, sind die positiven Auswirkungen umso größer. Welche Rolle spielt hierbei die Elektromobilität?

Die Vorteile von Elektromotoren

Besonders im Straßenverkehr sind elektrische Fahrzeuge das Fortbewegungsmittel der Zukunft. Doch welche Gründe sprechen dafür? Schließlich werden neben dem rein elektrischen Antrieb ebenso Kapazitäten in die Entwicklung und Forschung weiterer alternativer Kraftstoffe gesteckt. Hierzu zählen z. B. E-Fuels und Biokraftstoffe. Argumente für elektrisches Fahren sind u. a. der hohe Wirkungsgrad von Elektromotoren. Dieser ist mit 64 % deutlich höher als der von Pkws mit Benzin- und Dieselmotor. Ebenso sind die Energierückgewinnung beim Bremsen (Rekuperation) sowie der emissionsfreie Fahrbetrieb Vorteile. Die Gegenargumente hoher Energieverbrauch bei der Herstellung und hohe Anschaffungskosten können entkräftet werden, beachtet man, dass sich der bei der Herstellung entstandene CO2-Abdruck mit Länge der Nutzung und auf den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs bezogen relativiert. Die Entwicklung von Elektroautos im günstigeren Preissegment ist in vollem Gange. Dadurch wird elektrisches Fahren der Gesellschaft in Zukunft in größerem Stil zugänglich gemacht. Auch Wasserstofffahrzeuge, die in der Regel Wasserstoff als Energieträger zum Antrieb eines Elektromotors nutzen, punkten ebenfalls mit den Vorteilen eines Elektromotors. Im Gegensatz zu batteriebetriebenen Fahrzeugen ist der Wirkungsgrad von Energieerzeugung, -speicherung und -bereitstellung für den Elektromotor in Summe jedoch deutlich geringer. Zusätzlich wird grüner Wasserstoff in absehbarer Zeit nicht in den für die Mobilität erforderlichen Mengen hergestellt werden können.1

Trendthemen in der Elektromobilität

Batteriebetriebene Autos werden mit dem Produktionsverbot von Verbrennern ab 2035 unser Straßenbild prägen. Dass elektrisches Fahren schon lange nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, wird auch durch die Entstehung und Weiterentwicklung neuer, wegweisender Technologien im Sektor Elektromobilität deutlich. Trendthemen sind hierbei z. B. das bidirektionale Laden mit seinen Unterarten Vehicle-to-Grid (V2G), Vehicle-to-Home (V2H) und Vehicle-to-Device (V2D). Beim Laden in zwei Richtungen dient die Autobatterie somit als Medium zur Rückspeisung von Strom in das öffentliche Netz; als Energiespeicher, der bei Bedarf das Zuhause mit Strom versorgen kann oder als Lademöglichkeit für externe technische Geräte. Bis diese Technologie flächendeckend ausgerollt ist, gilt es jedoch noch einiges zu tun: Mit der Norm ISO15118-20 ist eine rechtliche Grundlage für die Kommunikation geschaffen – eine erfolgreiche Umsetzung ist jedoch von entsprechend bidirektional fähiger Soft- und Hardware, welche reibungslos miteinander kommunizieren, abhängig. Ein weiterer innovativer Kommunikationsstandard ist Plug & Charge, welcher ebenso Teil der Norm ISO 15118 ist. Ebenfalls relevant, um Elektromobilität weiterzuentwickeln und nachhaltiger zu gestalten, sind die Batterien der E-Autos. Das Prinzip: In den Autos ausgediente Batterien werden als stationäre Energiespeicher für überschüssigen Strom, z. B. aus PV-Anlagen, genutzt (sog. Second Life). Positive Nebeneffekte sind die Stabilisierung und Versorgungssicherheit des Stromnetzes und ein längerer Lebenszyklus der Batterie.

Elektrisch fahren macht Sinn

Dass die Elektromobilität eine entscheidende Rolle in der Energie- und Mobilitätswende spielt wird besonders daran deutlich, dass sowohl deutschland- als auch EU-weit entsprechende politische Weichen gestellt wurden. Um batteriebetriebenes Fahren flächendeckend zu etablieren, wird zum Beispiel im Rahmen der AFIR Verordnung der Lade- inklusive Bezahlvorgang für Anwender*innen erleichtert. Der Ausbau von Kapazitäten, um Elektromobilität weiterzuspinnen und in ein Gesamtökosystem verschiedenster technologischer Innovationen und Komponenten zu integrieren, unterstreicht den bisherigen Erfolg und ist wegweisend für den Hochlauf der Elektromobilität. Erfolgsrezept ist ein Zusammenspiel aus politischen Leitlinien und einem Wandel in den Köpfen der Verkehrsteilnehmer*innen. Als Hersteller von Ladeinfrastruktur ist es unsere Mission, Produkte zu entwickeln, die diesen Wandel vorantreiben und Anwender*innen für eMobility begeistern.

 

 

1Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Wasserstoff im Verkehr finden Sie auf der Website des Umweltbundesamts.

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